Mergers & Acquisitions und Kartelle

Dezember 12, 2010

Kartellaufdeckungen erhöhen die Anzahl der Mergers & Acquistions (M&A) in dem entsprechenden Wirtschaftszweig deutlich. Zu diesem Ergebnis kommt zumindest eine Analyse des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW). Kartellentscheidungen der europäischen Kommission sowie die Zephyr-Datenbank von Bureau van Dijk (BvD) bilden die Grundlage der Analyse.

Die Analyse wertet europaweit Kartellaufdeckungen in zwölf verschiedenen Branchen aus. Betrachtet werden die M&A-Aktivitäten in den entsprechenden Wirtschaftszweigen in einem Zeitraum von drei Jahren vor bis fünf Jahren nach der Zerschlagung dieser Kartelle. Die Untersuchung der M&A-Tätigkeit bezieht sich auf Fälle, in denen wettbewerbswidrige Absprachen im Zeitraum 2001 bis 2005 endeten.

Es zeigt sich, dass die Anzahl der Transaktionen im Mittel über alle zwölf Märkte im Jahr der Kartellaufdeckung merklich ansteigt und auch in den Folgejahren auf hohem Niveau verharrt. Daraus lässt sich schließen, dass Kartellaufdeckungen M&A-Aktivitäten über mehrere Jahre hinweg stimulieren, denn durch die Kartellauflösung müssen die Kräfteverhältnisse im Markt neu geordnet werden. 

Ferner zeigt die Analyse, dass Kartellaufdeckungen auf Sicht von fünf Jahren tendenziell zu geringeren Transaktionswerten der Deals führen. Man muss davon ausgehen, dass Kartellstrafen eine langfristige Verringerung des Unternehmenswerts zur Folge haben.

Quelle: ZEW

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