US Venture Capital: Fundraising übersteigt sieben Milliarden US$ in Q1/2011

April 17, 2011

US Venture Capital Industrie: 63 US Venture Capital Fonds haben im ersten Quartal 2011 zusammen über 7 Milliarden US$ eingesammelt. Das ist das Ergebnis einer Analyse von Thomson Reuters und der  National Venture Capital Association (NVCA). Im Vergleich zum ersten Quartal 2010 entspricht das einer Steigerung von 76%. Treiber dieses Wachstums waren vor allem eine wenige große, etablierte Fonds.

In Q1/2001 gab es drei Multi-Milliarden Fundraisings:

  • Bessemer Venture Partners VIII: 1,6 Milliarden US$
  • Sequoia Capital 2010, L.P.: 1,3 Milliarden US$
  • J.P. Morgan Digital Growth Fund, L.P.: $1.2 Milliarden US$

Quelle: NVCA

Die Konsequenz aus diesen Zahlen ist eindeutig: Die Kassen der VCs sind wieder voll und das Geld sucht Anlagemöglichkeiten. Die Perspektiven für Gründer eine hohe Finanzierung zu erhalten, sind so gut wie schon seit einigen Jahren nicht mehr.

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Private Equity-Markt in Deutschland

März 28, 2010

Private Equity-Markt in Deutschland: Im Jahr 2009 wurden laut BVK fast 1.200 Unternehmen mit Beteiligungskapital finanziert, lediglich 10 Prozent weniger als im Vorjahr. Wenn niedrige Eigenkapitalquoten mit einer restriktiven Kreditvergabepraxis der Banken zusammenfallen, steigt die Nachfrage nach Finanzierungsalternativen zum klassischen Bankkredit.

Die Finanz- und Wirtschaftskrise hat sich allerdings deutlich auf das Volumen der getätigten Private Equity-Investitionen ausgewirkt: hier ist 2009 im Vergleich zum Vorjahr ein Rückgang um drei Viertel auf 2,36 Mrd. EUR zu verzeichnen. Allerdings gibt es im Jahresverlauf einen Aufwärtstrend: Mit 961 Mio. EUR wurde das vierte Quartal das mit Abstand investitionsstärkste (Q1: 343 Mio. EUR, Q2: 321 Mio. EUR, Q3: 736 Mio. EUR).

Investitionsrückgänge waren 2009 in allen Marktbereichen – Venture Capital, Wachstumsfinanzierungen und Buy-Out – zu verzeichnen. Besonders betroffen war allerdings der Buy-Out-Bereich, wo die großen Transaktionen insbesondere im ersten Halbjahr praktisch zum Erliegen gekommen waren. So lagen die Buy-Out-Investitionen im Jahr 2009 mit insgesamt 1.142 Mio. EUR mehr als 80 % unter dem Vorjahresniveau. Starke Erholungssignale kamen hier aber im vierten Quartal: Die Buy-Out-Investitionen waren in diesen drei Monaten höher als in allen drei Vorquartalen zusammen. Negativ für den gesamten M&A-Markt sind neben der Zurückhaltung der Banken auch die Kluft zwischen den Bewertungsvorstellungen von Käufern und Verkäufern sowie die unsicheren Zukunftsaussichten vieler Unternehmen. Dies wirkte sich nicht nur auf Buy-Outs sondern auch auf die mittelstandsorientierten Wachstumsfinanzierungen aus; sie lagen mit 498 Mio. € unter dem Vorjahresniveau (847 Mio. EUR). Venture Capital-Investitionen gingen von 1.107 Mio. EUR auf 611 Mio. EUR im Jahr 2009 zurück, wobei auch hier das vierte Quartal das mit Abstand investitionsstärkste war.

Wenig überrascht das Jahresergebnis 2009 für das Fundraising. Das Volumen der im Jahresverlauf neu eingeworbenen Mittel erreichte 1,24 Mrd. € und halbierte sich damit gegenüber dem bereits schwachen Vorjahr (2,69 Mrd. EUR). Gleichzeitig bedeutet dies einen Rückgang unter das Niveau der ebenfalls konjunkturell schwierigen Jahre 2002 und 2003. Die institutionellen Investoren waren 2009 stark von den Einbrüchen auf den Aktienmärkten betroffen. Im Ergebnis hielten sie sich auch bei alternativen Kapitalanlagen stark zurück – Zusagen für neue Fonds waren Mangelware. Trotz dieser Flaute gibt es zahlreiche Private Equity-Gesellschaften, die noch über ausreichend Kapital aus den starken Fundraising- Jahren 2007 und 2008 verfügen.

Für dieses Jahr wird von einer Entspannung der Marktlage ausgegangen. Nachdem sich schon im Sommer 2009 eine erhöhte Investitionstätigkeit abzeichnete, untermauert die Entwicklung im vierten Quartal den Aufwärtstrend. Auch die aktuellen Ergebnisse der „Private Equity-Prognose 2010 des BVK“ deuten darauf hin, dass sich dieser Trend fortsetzt: Gut zwei Drittel der befragten BVK-Mitglieder rechnen 2010 mit einem Plus bei den Investitionen.

Weiteres Ergebnis der „Private Equity-Prognose“: Der Trend zu Minderheitsbeteiligungen und höheren Eigenkapitalanteilen setzt sich im Buy-Out-Bereich fort. Als Unsicherheiten für 2010 gelten vor allem die Banken und ihre Kreditvergabepraxis. Wenige Impulse werden für den Venture Capital-Markt erwartet. Hier verharrt die Branche auf niedrigen Investitionszahlen, weil es weiterhin zu wenige unabhängige Venture Capital-Fonds in Deutschland gibt.

Quelle: Bundesverband Deutscher Kaptialbeteiligungsgesellschaften (BVK)

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Venture Capital 2010: Prognosen & Trends

Dezember 20, 2009

Venture Capital 2010: Die NVCA hat im Zeitraum vom 30. Novmeber 2009 bis 8. Dezember 2009 Venture Capitalists (VCs) aus den USA befragt. Ingesamt 325 Unternehmen haben geantwortet.

49% der VCs gaben an, dass sie im Jahr 2010 in mehr Unternehmen investieren werden, 18% werden in weniger Unternehmen investierten und bei 33% bleibt die Unternehmensanzahl gleich.

Noch interessanter sind die Ergebnisse differenziert nach Investment-Sektoren. Befragt wurde, ob ein VC in den einzelnen Branchen mehr Investments (Zunahme), weniger Investments (Reduzierung) oder unverändert viele Investments beabsichtigt.

Cleantech: 54% Zunahme, 20% Unverändert, 26% Reduzierung.
Internet: 46%  Zunahme, 39% Unverändert, 15% Reduzierung.
Media / Entertainment: 33% Zunahme, 37% Unverändert, 30% Reduzierung.
Software: 32% Zunahme, 43% Unverändert, 25% Reduzierung.
Wireless: 30% Zunhame, 34% Unverändert, 37% Reduzierung.
Biotech: 30% Zunahme ,36% Unverändert, 34% Reduzierung.
Med Devices: 29% Zunahme, 38% Unverändert, 33% Reduzierung.
Semiconductors: 5% Zunahme, 31% Unverändert, 64% Reduzierung.

Regionen: 70% der Befragten rechnen mit einem Wachstum ihrer VC-Investments in China und 58% mit einem Wachstum in Indien. Nur 20% rechnen damit, im Jahr 2010 mehr in Israel zu investieren und sogar nur 15% beabsichtigen sich verstärkt in Europa zu engagieren.

Investitionsphasen:  55% der Venture Capital Unternehmen wollen ihre Investments im Bereich „Growth Equity“ erhöhen, 53% im Bereich „Late“, 49% im Bereich „Expansion“, 45% im Bereich „Early“ und 45% im Bereich „Seed“. Die Tendenz geht also eindeutig in Richtung der späteren Investitionsphasen, die tendentiell mit einem geringeren Risiko verbunden sind.

Exits: 74% der der VCs glauben das es im Jahr 2010 mehr als 20 venture-backed IPOs geben wird, 10% der VCs sagen sogar mehr als 50 venture-backed IPOs voraus. Zum Vergleich:  Laut Thomson Reuters und NVCA gab es im Jahr 2006 ingesamt 57 venture-backed IPOs, in 2007 waren es 86 und im Jahr 2008 waren es 6.

Fond-Größe & Anzahl VCs: 78% der Unternehmen prognostizieren für das Jahr 2010 kleinere Fonds. Zudem nehmen 90% der Venture Capitalists an, dass die Anzahl der VC-Firmen in den nächsten 5 Jahren sinken wird.

Quelle: National Venture Capital Association (NVCA) vom 16.12.2009

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Venture Capital Fundraising in Q2/2009

Juli 18, 2009

Im 2. Quartal 2009 haben einer gemeinsamen Pressemeldung der National Venture Capital Association (NVCA) und Thomson Reuters zufolge insgesamt 25 Venture Capital Fonds 1,7 Milliarden US$ an Kapital eingesammelt. Das ist ist die gerinste Anzahl an VC Fonds mit frischem Kapital seit dem 3. Quartal 1996 (21 Fonds) und die geringste Geldmenge an Gesamtkapital seit dem 1. Quartal 2003 (938,1 Millionen US $).

Vor Beginn der Finanzkrise, z.B. im 4. Quartal 2007, sammelten noch 86 Venture Capital Fonds zusammen 12,3 Milliarden US$ frisches Kapital.

Quelle: National Venture Capital Assocation & Thomson Reuters

Meine Meinung dazu: Viele VCs warten ein Ende der Wirtschaftskrise ab und treten erst dann wieder an Ihre Investoren heran, um frisches Kapital einzusammeln. Derzeit sind die Aussichten für  Exits zu schlecht (es zu wenige Käufer), weshalb das Interesse an dieser Assetklasse gesunken ist. Die Risiken sind gestiegen und gleichzeitig sind die kurzfristig zu erwartenden Renditen gesunken.

Auf der anderen Seite haben jetzt gerade die noch liquiden Fonds derzeit viele attraktive Optionen, sich äußerst günstig an aussichtsreisen Unternehmen zu beteiligen – die langfristig zu erwartenden Renditen dürften daher sogar steigen.